Bei russischen Angriffen auf die ukrainische Stadt Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden zwei Menschen getötet worden. Mehr als 30 Menschen seien verletzt worden, erklärt der örtliche Gouverneur Oleg Synegubow in Onlinenetzwerken. Auch in anderen Teilen der Ukraine geben die Behörden Tote bekannt. In der südlichen Region Saporischschja sagte Gouverneur Iwan Fedorow, ein 71-Jähriger sei bei einem Drohnenangriff getötet worden. Im Osten des Landes wurde nach Angaben der Behörden ein Mensch in Kostjantyniwka getötet.
+++ 21:47 Selenskyj: Halten in Kursk die russischen Truppen unter Druck +++
Die Ukraine übt nach Darstellung von Präsident Wolodymyr Selenskyj ausreichend Druck auf die russischen Streitkräfte in der russischen Oblast Kursk aus. Dort halte die Armee seit nunmehr drei Monaten russisches Gebiet, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Zuvor traf er sich mit hochrangigen Kommandeuren.
+++ 21:18 Geheimdienst verhaftet Kreml-Kriegstreiber +++
Der ukrainische Geheimdienst hat eigenen Angaben zufolge einen Doppelstaatler verhaftet, der im Auftrag des Kreml für Russlands Krieg geworben haben soll. Der Inlandsgeheimdienst SBU habe "einen der Ideologen des Kreml für die 'spezielle Militäroperation' gegen die Ukraine" festgenommen, als er an einer Veranstaltung in Moldau teilnahm, erklärt der SBU. Dmitro Tschstilin werde "Hochverrat" und die "Rechtfertigung" der russischen Aggression vorgeworfen. Ihm drohe eine lebenslange Haftstrafe. Derzeit sitze er in Untersuchungshaft.
+++ 20:45 Orban sieht Ukraine als Verlierer +++
Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban sieht nach eigenen Angaben keine Möglichkeit für die Ukraine, gegen Russland auf dem Schlachtfeld zu gewinnen. Benötigt werde eine direkte sowie indirekte Kommunikation zwischen den Kriegsparteien, sagt Orban in Straßburg. Eine Feuerpause sei nötig, um Leben zu retten. Orbans Regierung gilt innerhalb der EU als vergleichsweise prorussisch.
+++ 20:10 Kiew beziffert die russischen Verluste +++
Das Verteidigungsministerium in Kiew veröffentlicht neue Zahlen zu den russischen Verlusten. Demnach sind fast 663.000 russische Soldaten seit dem Beginn der Großinvasion im Februar 2022 verwundet oder getötet worden. Außerdem soll Russland unter anderem 8940 Panzer sowie fast 696 Flugzeuge und Helikopter eingebüßt haben.
+++ 19:35 EU verschärft Sanktionsregeln gegen Russland +++
Die EU hat zur Abwehr von russischen Destabilisierungsversuchen eine zusätzliche Sanktionsregelung beschlossen. Der neue Rechtsrahmen soll es ermöglichen, Strafmaßnahmen gegen Personen und Organisationen zu erlassen, die für die Einflussnahme auf Wahlen, Cyberangriffe und Sabotageakte verantwortlich sind. Zudem wird konkret auch die Instrumentalisierung von Migranten genannt. So wurde Russland zuletzt vorgeworfen, Schutzsuchende aus anderen Ländern gezielt nach Finnland zu schleusen. Im nächsten Schritt sollen nun Sanktionsbeschlüsse gegen konkrete Personen und Organisationen ergehen. Dies werde in Kürze geschehen, heißt es in Brüssel von Diplomaten. Von den Betroffenen müssen dann in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden. Personen dürfen zudem nicht mehr in die EU einreisen.
+++ 19:04 NATO: Ukraine vor schwierigstem Winter seit Kriegsbeginn +++
Die Ukraine könnte nach Darstellung des neuen NATO-Chefs Mark Rutte vor dem schwierigsten Winter seit dem russischen Einmarsch 2022 stehen. Die NATO müsse und werde mehr unternehmen, um der Regierung in Kiew beizustehen, sagt Rutte bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb.
+++ 18:30 Russische Regionen locken Rekruten mit Rekord-Sold +++
In mehreren russischen Regionen haben die Behörden die Bezahlung für den Armeedienst in der Ukraine erhöht. In der rohstoffreichen sibirischen Region Chanty-Mansijsk bekommen Freiwillige die Rekordsumme von jährlich 5,27 Millionen Rubel (rund 50.000 Euro), wenn sie sich bereit erklären, in der Ukraine zu kämpfen, wie die Behörden dort mitteilen. Die Summe entspricht dem fünffachen durchschnittlichen Jahresgehalt in Russland. Zudem werde eine Einstiegsprämie von 2,7 Millionen Rubel gezahlt. Auch die an der Grenze zur Ukraine liegende Region Belgorod gab bekannt, sie erhöhe die Einstiegsprämie um mehr als das Dreifache, von 800.000 auf drei Millionen Rubel. Voraussetzung sei, dass sich Rekruten vor dem 1. Januar melden.
+++ 17:56 Ende von Gastransit durch die Ukraine: Bundesregierung nicht besorgt +++
Die Erdgas-Versorgung in Süd- und Ostdeutschland sowie in Nachbarstaaten ist laut Bundesregierung auch bei einem Aus des Gas-Transits durch die Ukraine gesichert. Die deutschen Flüssigerdgas (LNG)-Terminals seien eine Versicherung gegen den Erdgasmangel auch für europäische Staaten ohne Küstenzugang, teilt das Wirtschaftsministerium mit. Am Montag hatte die Ukraine der Slowakei mitgeteilt, sie werde den Gas-Durchleitungsvertrag mit Russland nicht über 2024 hinaus verlängern. Die Slowakei und auch Österreich beziehen noch einen erheblichen Teil ihres Bedarfs trotz des Kriegs über diesen Weg. Auch Ungarn wird im Wesentlichen mit russischem Gas beliefert.
+++ 17:23 Einsatz von Chemiewaffen: London verhängt Sanktionen gegen russische Armee +++
Wegen des Vorwurfs des Einsatzes von Chemiewaffen im Ukraine-Krieg hat Großbritannien die zuständige Einheit der russischen Armee mit Sanktionen belegt. Großbritannien werde nicht "tatenlos zusehen", während der russische Präsident Wladimir Putin "und sein Mafiastaat das Völkerrecht inklusive des Chemiewaffenübereinkommens mit Füßen treten", sagt der britische Außenminister David Lammy. London wirft Moskau unter anderem den Einsatz von Chlorpikrin vor. Der Kampfstoff schädigt die Lunge und kann schwere Augen- und Hautreizungen hervorrufen.
+++ 16:51 Britischer Geheimdienst: Moskau setzt zunehmend Kriminelle ein +++
Mit deutlichen Worten warnt der Chef des britischen Inlandsgeheimdiensts MI5 vor einer schweren Einmischung Russlands in die europäische Sicherheit. Russische Spione wollten "nachhaltiges Chaos auf britischen und europäischen Straßen" anrichten, sagt Ken McCallum in seiner jährlichen Rede zur Bedrohungslage des Landes in London. Die "Handlanger" von Kremlchef Wladimir Putin wollten "in der fehlgeleiteten Hoffnung" zuschlagen, die Entschlossenheit des Westens im Ukraine-Krieg zu schwächen, sagt McCallum der Zeitung "Telegraph" zufolge. Zwar habe die Ausweisung Hunderter russischer Diplomaten aus europäischen Staaten unter Spionageverdacht die Fähigkeiten Russlands geschwächt, Schaden anzurichten. Doch setzten Russland und andere Staaten wie Iran zunehmend Kriminelle für ihre Zwecke ein.
+++ 16:20 Luftangriff auf Charkiw: Behörden zählen 21 Verletzte +++
Bei einem russischen Luftangriff auf die ostukrainische Großstadt Charkiw sind nach Behördenangaben mindestens 21 Menschen verletzt worden. 17 davon würden in Krankenhäusern behandelt, teilt Bürgermeister Ihor Terechow bei Telegram mit. Es habe mehrere Einschläge auf dem Gelände eines zivilen Unternehmens im industriell geprägten Südosten der Stadt gegeben. Infolgedessen sei ein Brand ausgebrochen. Seinen Angaben nach wird noch untersucht, welcher Waffentyp eingesetzt wurde. Ursprünglich war von Raketen die Rede. Der Stadtbezirk liegt gut 30 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.
+++ 15:45 Ungarn will 50-Milliarden-Dollar-Kredit für Kiew hinauszögern +++
Ungarn will einen von den G7-Staaten vereinbarten Kredit an die Ukraine im Volumen von 50 Milliarden Dollar bis nach der US-Präsidentschaftswahl Anfang November hinauszögern. Erst nach der US-Wahl wolle Ungarn über eine für den Kredit notwendige Verlängerung der EU-Sanktionen gegen Russland entscheiden, erklärt Finanzminister Mihaly Varga. "Wir müssen abwarten, in welche Richtung die künftige US-Regierung in dieser Frage gehen wird", sagt er. Die Kreditsumme soll mit Erlösen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten finanziert werden. Die USA und die Europäische Union wollen je rund 20 Milliarden Dollar beisteuern. Die verbleibenden zehn Milliarden Dollar sollen von den G7-Mitgliedern Kanada, Großbritannien und Japan bereitgestellt werden.
+++ 15:13 Stoltenberg bestätigt Wechsel zur Münchner Sicherheitskonferenz +++
Nun ist es offiziell: Der ehemalige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg wird im kommenden Jahr Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC). Stoltenberg nennt dies im Onlinedienst X eine "große Ehre". Der Präsident des MSC-Stiftungsrates, Wolfgang Ischinger, äußert sich hoch erfreut. Stoltenberg werde mit seinem "weltweiten Ansehen und seiner immensen Erfahrung" der Konferenz zu einer noch wichtigeren Rolle verhelfen, erklärt er. Stoltenberg hatte das Amt des NATO-Generalsekretärs Anfang Oktober an den früheren niederländischen Regierungschef Mark Rutte übergeben. Ischinger dankt zugleich dem Amtsinhaber Christoph Heusgen für seine dreijährige Arbeit an der Spitze der MSC. Der frühere deutsche Botschafter bei den Vereinten Nationen soll im Februar noch die 61. Ausgabe der Sicherheitskonferenz leiten.
+++ 14:42 Moskau: Zwei weitere Dörfer bei Pokrowsk erobert +++
Die russische Armee hat laut Angaben des Verteidigungsministeriums zwei weitere Dörfer in der Ostukraine erobert. Die Dörfer Sorjane und Solota Nywa in der Region Donezk seien "befreit" worden, erklärt das Ministerium. Mit den Eroberungen habe die Armee ihre taktische Position verbessert. Beide Ortschaften liegen etwa 30, beziehungsweise 70 Kilometer von Pokrowsk entfernt. Die russische Armee meldet nahezu täglich Geländegewinne bei ihrem Vormarsch auf die logistisch wichtige Stadt. In der vergangenen Woche hatte Moskau die seit Kriegsbeginn umkämpfte Stadt Wuhledar in der Region Donezk eingenommen.
+++ 14:17 Verteidiger von Prinz Reuß wollen Putin als Zeugen laden +++
Im Terrorprozess um die mutmaßliche "Reichsbürger"-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß stehen aktuell Dokumente im Blickpunkt, die in Büro und Haus des Hauptbeschuldigten sichergestellt wurden. Weil es in einigen davon um Kontakte nach Russland geht, schlagen Verteidiger dem Gericht vor, den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Zeugen zu laden. In einem beschlagnahmten Brief schrieb Reuß: "Das Kaiserreich von 1918 ist nicht untergegangen", und "das Deutsche Reich ist existent". Gezeigt wurde das Protokoll einer Sitzung des "Übergangsrates", der laut Anklage nach dem geplanten Umsturz die Regierungsgeschäfte übernehmen sollte. In einem Mailverkehr geht es auch um die Frage, wie "die Anerkennung souveräner Gliedstaaten des Reichs" erreicht werden kann. Reuß schreibt darin, Putin sei "über meine Tätigkeit informiert". Der Anwalt einer Mitangeklagten plädiert nun dafür, diesen als Zeugen zu laden.
+++ 13:43 Berichte über Festnahmen eines Ideologen der "russischen Welt" +++
Der ukrainische Geheimdienstdienst nimmt gemeinsam mit moldauischen Strafverfolgungsbehörden Dmytro Chistilin, einen der Ideologen der "russischen Welt" und des Überfalls auf die Ukraine, fest. Dies berichten die oppositionelle belarussische Seite Nexta sowie "Ukrainski Nationalnyj Nowini". Chistilin war demnach ein Mitarbeiter von Wladimir Putins ehemaligem Berater Sergej Glasjew, der die Annexion der östlichen Regionen der Ukraine befürwortet hatte, und er soll für den Kreml analytisches Material vorbereitet haben, in dem er die Notwendigkeit eines Einmarsches in das Land begründete. Auch soll er russische Sicherheitsdienste unterstützt haben und Autor einer Reihe von Veröffentlichungen sein, die auf "Informationssabotage gegen die Ukraine" abzielen, wie es heißt. Ihm droht bei einer Verurteilung laut Nexta eine lebenslange Freiheitsstrafe.
+++ 13:07 Fünf Ausländer bei Angriff auf Odessa verletzt +++
Bei dem Angriff auf ein ziviles Schiff in der südukrainischen Stadt Odessa wird ein 60-jähriger Ukrainer getötet. Fünf ausländische Staatsbürger seien auf dem unter der Flagge des Inselstaats Palau fahrenden Schiffes verletzt worden, teilt die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft mit. Die Verletzten gehören zur Besatzung des Schiffes. Über ihre Staatsangehörigkeit gibt es keine weiteren Angaben. Der getötete Ukrainer arbeitete demnach für eine Logistikfirma.
+++ 12:40 EVP-Chef Weber kritisiert Orbans "Kriegsverlängerungstrip" +++
Im Europaparlament gibt es scharfe Kritik an dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban. Der Vorsitzende der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, nennt die ungarische EU-Ratspräsidentschaft einen "Totalausfall". Der Rechtsnationalist habe sich in Europa "völlig isoliert" - unter anderem wegen seiner prorussischen Politik. Orbans viel kritisierte "Friedensmission" zu Kreml-Chef Wladimir Putin zu Beginn des ungarischen Ratsvorsitzes Anfang Juli sei in Wahrheit ein "Kriegsverlängerungs-Trip" gewesen. Er habe damit die EU-Solidarität mit der Ukraine zerstören wollen.
+++ 12:17 Ukraine erhält 122 Tonnen Munition aus der Slowakei - trotz Ablehnung der Regierung +++
122 Tonnen Munition, die durch eine slowakische Spendenkampagne bezahlt wurden, sind in der Ukraine angekommen. Das berichtet die slowakische Online-Zeitung "Noviny" unter Berufung auf den Initiator der Aktion, Fedor Blascak. Demnach sind sechs Lastwagen mit der Munition in die Ukraine gefahren, wo nun die ukrainische Armee für die Verteilung und Verwendung zuständig ist. Die Kampagne "Munition für die Ukraine" hat fast 4,5 Millionen Euro Spenden gesammelt, nachdem die slowakische Regierung unter Premierminister Robert Fico angekündigt hatte, sich der tschechischen Artillerie-Initiative nicht anschließen zu wollen. 70.000 Slowaken haben sich an der Spendenaktion beteiligt.
+++ 11:58 Biden-Besuch: Berlin rechnet mit "starkem Zeichen" für weitere Militärhilfen +++
Die Bundesregierung erwartet Regierungskreisen zufolge beim Staatsbesuch von US-Präsident Joe Biden in Deutschland am Freitag und Samstag einen "substanziellen Arbeitsbesuch". Das für Samstag mit Biden auf dem US-Stützpunkt Ramstein in Rheinland-Pfalz geplante Treffen der Kontaktgruppe zur Unterstützung der Ukraine werde ein "starkes Zeichen" für die weitere militärische Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes bringen, heißt es in den Kreisen weiter.
+++ 11:35 Embargoverstoß: Autohändler soll Limousinen nach Russland verkauft haben +++
Ein Autohändler aus dem nordrhein-westfälischen Königswinter bei Bonn soll eine Vielzahl von Luxuslimousinen nach Russland verkauft und damit gegen das bestehende Embargo verstoßen haben. Der Händler soll Autos im Wert von mehr als vier Millionen Euro an Russen veräußert haben, wie die Staatsanwaltschaft Bonn und das Zollfahndungsamt Essen am Dienstag mitteilten. Dabei soll er vorgetäuscht haben, die Autos rechtmäßig in Drittländer zu verkaufen. Bei einer Razzia Ende September seien zwei Objekte durchsucht und dabei auch zwei Luxuslimousinen sowie ein Konto gepfändet worden. Die Ermittlungen dauerten an.
+++ 10:56 Verletzte nach russischem Angriff auf Charkiw +++
Bei einem russischen Angriff auf ein Industriegebiet im Osten Charkiws werden 11 Menschen verletzt. Dies berichtet Gouverneur Oleh Syniehubov auf Telegram. Nach Angaben von Syniehubov befinden sich drei der Opfer in einem ernsten Zustand. Eines der Opfer ist erst 16 Jahre alt. Auch Infrastruktur wurde durch den Angriff beschädigt. In Charkiw kam es nach mehreren Treffern außerdem zu einem Großbrand, teilte Bürgermeister Ihor Terekhov mit. Die Region Charkiw grenzt im Nordosten an Russland und wird fast täglich beschossen.
+++ 10:22 Ölterminal auf der Krim noch immer in Flammen - Berichte über weitere Explosionen +++
Der Ölterminal bei Feodosija auf der russisch besetzten Krim brennt schon den zweiten Tag in Folge. Bei Firms, dem weltweiten Brandmeldesystem der NASA, registrieren Satelliten auf dem Gelände des Tanklagers weiterhin Brandsignale. Das Feuer soll inzwischen eine Fläche von 2500 Quadratmetern erreicht haben, schreibt Anton Geraschtschenko, ehemaliger Berater des ukrainischen Innenministeriums, auf X. Weitere Tanklager sollen am Abend und in der Nacht explodiert sein. Die ukrainische Armee hatte bereits gestern berichtet, dass in der Nacht zum Montag ein "erfolgreicher Angriff" auf das Öl-Terminal vor Feodosija ausgeführt worden sei. Nach Angaben der ukrainischen Armee ist die Anlage das größte Umschlag-Terminal für Ölprodukte auf der von Russland völkerrechtswidrig annektierten Krim. Es habe unter anderem auch die russische Armee beliefert.
+++ 09:54 Frankreich will Mirage 2000-Kampfjets Anfang 2025 liefern +++
Die Ukraine soll im ersten Quartal 2025 die ersten Mirage 2000-Kampfjets aus Frankreich erhalten. Dies kündigt der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu auf X an. Die Flugzeuge "werden mit neuer Ausrüstung ausgestattet: Luft-Boden-Kampffähigkeiten und Abwehr von elektronischer Kriegsführung", so Lecornu. "Die Ausbildung ukrainischer Piloten und Mechaniker geht weiter." Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte im Juni erklärt, dass Paris Kiew eine nicht näher bezeichnete Anzahl von Mirage 2000-5-Flugzeugen zur Verfügung stellen wird, um seine Luftstreitkräfte zu verstärken.
+++ 09:23 Russischer Steinkohlebergbau in großer Krise +++
Der russische Steinkohlenbergbau, einer der größten Rohstoffsektoren der Wirtschaft mit Hunderttausenden Beschäftigten, befindet sich laut "Moscow Times" in einer schweren Krise. Nach dem Verlust westlicher Absatzmärkte und einem starken Nachfragerückgang in "befreundeten" Ländern und Verlusten in Höhe von mehreren Milliarden Dollar reduzierten die Kohleunternehmen die Produktion stark. Laut Rosstatt geht demnach die Kohleproduktion in Russland im Juli im Jahresvergleich um 6,7 Prozent zurück, und ihr Gesamtvolumen ist mit 31,5 Millionen Tonnen der niedrigste seit der Pandemie 2020. Die Sanktionen des Westens seien zu einem zentralen Problem für die Kohleindustrie geworden, schreibt Janis Kluge von der Stiftung Wissenschaft und Politik.
+++ 08:51 Russland wirft NATO vor, sich auf militärischen Zusammenstoß vorzubereiten +++
Moskau wirft der NATO erneut vor, Pläne gegen Russland zu schmieden. "Die NATO-Mitglieder haben aufgehört zu verheimlichen, dass sie sich auf einen möglichen bewaffneten Zusammenstoß mit Russland vorbereiten", sagt der stellvertretende Außenminister Alexander Gruschko der Staatsagentur RIA Novosti: So verabschiede die NATO regionale Verteidigungspläne und formuliere spezifische Aufgaben für alle Militärkommandos des Blocks. Auch gebe es ständige Vorbereitungen für mögliche militärische Maßnahmen gegen Russland. "Die Militärhaushalte werden aufgestockt und die Wirtschaft wird militarisiert. Zusätzlich zur konfrontativen Rhetorik erhöht die NATO kontinuierlich den Grad der Spannung gegenüber Russland." Russland begründete seinen Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit einem etwaigen NATO-Beitritt - von dem das Land weit entfernt war. Tatsächlich ist wegen des Krieges die NATO gewachsen: Schweden und Finnland traten aus Sorge vor weiteren russischen Aggressionen inzwischen auch dem transatlantischen Verteidigungsbündnis bei.
+++ 08:35 Nordkoreaner sollen in der Ukraine kämpfen +++
In der Ukraine kämpfen nach südkoreanischen Angaben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nordkoreanische Soldaten an der Seite russischer Truppen. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass ukrainische Berichte über sechs in der Ostukraine getötete nordkoreanische Militärangehörige zuträfen, sagt der südkoreanische Verteidigungsminister Kim Yong Hyun im Parlament in Seoul. Gegenseitige Abkommen zwischen Moskau und Pjöngjang ähnelten einem Militärbündnis, so Kim.
Politik 08.10.24
Nach Bericht über Offiziers-Tote Südkorea: Nordkorea wird Truppen in die Ukraine schicken
+++ 08:17 Geburtstags-Hack: Ukrainischer Geheimdienst legt offenbar russische Gerichtssysteme lahm +++
Am gestrigen Geburtstag von Kremlchef Wladimir Putin sollen Cyber-Spezialisten des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) zusammen mit Aktivisten der Gruppe "VО Team" das staatliche System "Pravosudie" gehackt haben, das den elektronischen Dokumentenfluss für alle Gerichte Russlands abwickelt. Dies schreibt die "Kyiv Post" unter Berufung auf Geheimdienstquellen. Diesen zufolge legt der Angriff die Arbeit der Gerichte, die E-Mail-Systeme der Abteilungen und die offiziellen Websites lahm. "Als Ergebnis des Cyberangriffs wurden die persönlichen Daten der Benutzer und interne Dokumente aus dem System erlangt. Derzeit berichten Russen, dass sie keine Klagen einreichen oder die Termine für Gerichtstermine einsehen können, da die Gerichtswebseiten nicht funktionieren", so die Quelle. Ein Hackerangriff führte gestern zudem zu massiven Beeinträchtigungen bei der russischen staatlichen Fernseh- und Rundfunkgesellschaft WGTRK.
Politik 07.10.24
Nachrichtensender geht offline Hacker legen russisches Staatsfernsehen lahm
+++ 07:42 Russisches Portal: Krieg trifft auch Putin - kein Urlaub mehr in Residenz in Sotschi +++
Der Krieg gegen die Ukraine führt offenbar auch bei Kremlchef Wladimir Putin persönlich zu Einschränkungen. Wie das unabhängige russische Medienunternehmen Proekt berichtet, hat er aus Sorge vor möglichen Drohnenangriffen aufgehört, seine Residenz in Sotschi zu besuchen. Obwohl er seit der Renovierung der Residenz für die Olympischen Spiele 2014 in Sotschi mindestens 30 Tage im Jahr in der Bocharow-Ruchey-Residenz verbringt, ist Putin seit März nicht mehr dort gewesen. Die Untersuchung von Proekt legt nahe, dass der russische Staatschef "eine Bedrohung seiner physischen Sicherheit" verspürte, nachdem im Herbst 2023 mehrere Drohnenangriffe auf Sotschi stattfanden. Eine Putin nahestehende Quelle bestätigt laut Proekt diese Theorie. Diese Sorge veranlasste Putin auch dazu, auf seine Tradition zu verzichten, den Geburtstag von Alina Kabajewa, seiner langjährigen Partnerin und angeblichen Mutter seiner beiden Söhne, in der Schwarzmeerresidenz zu feiern.
Politik 07.09.24
Kinder mit geliebter Turnerin Putin soll zwei geheime Söhne haben - in Luxus und Isolation
+++ 07:07 Gouverneur will Russen mit Rekordprämie in die Armee locken +++
Der Gouverneur der Region Belgorod, Wjatscheslaw Gladkow, verspricht Einwohnern der Region einen landesweiten Rekordbetrag von 3 Millionen Rubel, umgerechnet 31.200 US-Dollar, als einmalige Prämie für den Eintritt in das Militär. Dies berichtet die "Moscow Times". Die Zahlungen werden demnach jedem aus einer beliebigen russischen Region gewährt, der sich in der Region Belgorod meldet, unabhängig von seinem Geburtsort, heißt es weiter. "Die Zahlung wird sich auf 3 Millionen Rubel aus allen Quellen belaufen: aus dem föderalen, regionalen und kommunalen Haushalt sowie aus außerbudgetären Mitteln", so Gladkow. Die russischen Behörden bemühen sich derzeit massiv, mehr Russen zum Eintritt in das Militär zu bewegen, um die hohen Verluste zu ersetzen.
+++ 06:36 Gouverneur: Russische Rakete trifft ziviles Schiff im Hafen von Odessa +++
Im Hafen der südukrainischen Stadt Odessa wird nach Angaben der örtlichen Behörden ein ziviles Schiff von einer russischen Rakete getroffen. Der Feind habe ein unter der Flagge des Inselstaats Palau fahrendes ziviles Schiff mit einer "ballistischen Rakete" angegriffen, teilt Regionalgouverneur Oleh Kiper bei Telegram mit. Dabei sei ein 60-jähriger Ukrainer getötet worden. Fünf weitere "ausländische Staatsangehörige" wurden demnach verletzt. "Dies ist der zweite Angriff auf ein ziviles Schiff in den Häfen der Region Odessa in den vergangenen Tagen", so Kiper weiter. Der Hafen von Odessa ist ein wichtiger Ausgangspunkt insbesondere für ukrainisches Getreide. Er wurde bereits mehrfach von der russischen Armee ins Visier genommen.
+++ 06:05 Harris: Friedensgespräche mit Putin nicht ohne Beteiligung der Ukraine +++
US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris will sich im Falle eines Wahlsiegs ohne eine Beteiligung der Ukraine nicht mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu möglichen Friedensverhandlungen treffen. "Die Ukraine muss ein Mitspracherecht bei der Zukunft der Ukraine haben", sagt die demokratische US-Vizepräsidentin in der CBS-Sendung "60 Minutes". Die Regierung von US-Präsident Joe Biden hatte kürzlich jegliche Gespräche mit Putin abgelehnt. Weiter kritisiert Harris die Ukraine-Politik ihres republikanischen Kontrahenten Donald Trump und bezeichnet diese als "Kapitulation" vor dem im Februar 2022 begonnenen russischen Angriff in der Ukraine. "Wenn Donald Trump Präsident wäre, würde Putin jetzt in Kiew sitzen", sagt Harris mit Blick auf Trumps Aussage, er könne den Krieg an seinem ersten Tag im Weißen Haus beenden.
+++ 05:36 Russische Truppen dringen in ostukrainische Frontstadt Torezk ein +++
Russische Streitkräfte dringen nach Angaben des ukrainischen Militärs in die Außenbezirke der ostukrainischen Frontstadt Torezk vor. "Die Lage ist instabil, Kämpfe finden buchstäblich an jedem Eingang zur Stadt statt", erklärt Anastasia Bobownikowa, Sprecherin der Operativen Taktischen Gruppe "Luhansk", dem ukrainischen Staatsfernsehen. Der Vorstoß erfolgt weniger als eine Woche nach dem Fall der nahegelegenen Stadt Wuhledar. Russland kontrolliert derzeit knapp ein Fünftel des ukrainischen Territoriums und rückt seit August auf Torezk vor. Für Moskau würde die Einnahme der Stadt Präsident Wladimir Putins Ziel, den Donbass zu erobern, näherbringen. Ukrainische Militäranalysten warnen, dass ein Fall von Torezk wichtige Nachschubrouten der ukrainischen Streitkräfte gefährden könnte.
+++ 03:30 Russland fordert Auslieferung von zwei italienischen Reportern +++
Ein russisches Gericht ordnet die Festnahme zweier italienischer Journalisten an, weil sie aus dem von der Ukraine kontrollierten Teil der russischen Region Kursk berichtet hatten. Ein Gericht in Kursk fordert die Auslieferung an Russland sowie die Festnahme von Simone Traini und Stefania Battistini, die sich derzeit außerhalb Russlands aufhalten. Den Journalisten des öffentlich-rechtlichen italienischen Senders RAI wird zur Last gelegt, die Grenze von der Ukraine aus illegal überquert zu haben, um eine Reportage in Kursk zu drehen. Nach der Überquerung der Grenze zu Russland seien Traini und Battistini in einem Fahrzeug der ukrainischen Streitkräfte in die Stadt Sudscha gereist, erklärte das Gericht bei Telegram. Die beiden Journalisten würden im Falle ihrer Auslieferung vor einem möglichen Gerichtsverfahren in Untersuchungshaft genommen, fügte das Gericht hinzu. Den beiden Italienern drohen nach dem Strafgesetz bis zu fünf Jahre Haft.
+++ 23:44 Selenskyj: Partner sollen definieren, wie sie sich Ende des Krieges vorstellen +++
Vor dem Spitzentreffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein ruft Präsident Wolodymyr Selenskyj die Verbündeten dringend zu deutlich mehr Waffenlieferungen auf. Es seien für die kommenden Herbstmonate genügend Lieferungen für die Front, Ausrüstung für die Brigaden und Langstreckenwaffen nötig, um Russland zu stoppen und in Richtung eines Friedens zu zwingen, sagt Selenskyj in seiner Videobotschaft. In Ramstein wolle er die Partner an diesem Samstag überzeugen von der "dringenden Notwendigkeit einer erheblichen Verstärkung unserer Fähigkeiten und Positionen", betont er. "Wir laden unsere Partner ein, zu definieren, wie sie sich das Ende dieses Krieges, den Platz der Ukraine in der globalen Sicherheitsarchitektur und die gemeinsamen Schritte vorstellen, die diesen Krieg zu einem Ende führen können."
+++ 21:20 Angeblicher Angriff auf Ermittler: Russland verurteilt inhaftierten US-Bürger erneut +++
In der westrussischen Stadt Woronesch wird ein US-Bürger, der bereits eine Gefängnisstrafe verbüßt, zu weiteren sieben Jahren Haft in einem Straflager verurteilt. Robert Gilman wurde 2022 zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe verurteilt, weil er betrunken einen Polizisten angegriffen haben soll. Im Gefängnis soll er dann Justizvollzugsbeamte geschlagen und einen Ermittler angegriffen haben. Russland nimmt in den vergangenen Jahren wiederholt US-Bürger.
+++ 20:50 Ukraine meldet Bomben-Angriff auf Cherson - Kinder verletzt +++
Bei einem russischen Luftangriff auf Cherson sind örtlichen Behörden zufolge mindestens 20 Menschen verletzt worden. Demnach griffen die russischen Streitkräfte die Stadt mit KAB-Bomben an, die sowohl in Küstennähe als auch im nördlichen Teil von Cherson abgeworfen wurden. Unter den Verletzten seien auch zwei Kinder im Alter von drei und fünf Jahren, heißt es weiter. Mindestens sechs mehrstöckige Gebäude wurden durch die Druckwellen beschädigt, teilt die regionale Staatsanwaltschaft mit.
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